Orange Ukraine in der Krise
In: Europäische Rundschau: Vierteljahreszeitschrift für Politik, Wirtschaft und Zeitgeschichte, Band 38, Heft 1, S. 29-41
ISSN: 0304-2782
Im Beitrag werden die mehr oder weniger bekannten Befunde bezüglich der aktuellen Situation in der Ukraine drei Interpretationsmodellen der "Orangen Revolution" zugeordnet und anschließend die verwickelten außenpolitischen Beziehungen analysiert. Die Ukraine ist nahe an einer NATO-Mitgliedschaft. Der De-jure-Mitgliedschaft steht noch vor allem die bislang niedrige Zustimmung der Bevölkerung im Wege. Aber auch an der Überwindung dieser Barriere wird seit längerem intensiv gearbeitet. Viktor Jusehrschenke und Julia Timeschenko starteten 2008 eine Medienkampagne für die NATO, wie es übrigens auch ihre Amtsvorgänger Leonid Kutschma und Viktor Janukowitsch getan hatten. Diese politische Maßnahme ist auch dem neuen Präsidenten nicht fremd, zudem versprach er zusätzliche Investitionen in die Modernisierung der militärischen Ausrüstung, was auf der Linie der Anforderungen für den NATO-Beitritt liegt. Die Hoffnung auf die Beeinflussbarkeit der Bevölkerung beruht auf Umfrage-Ergebnissen, wonach die Mehrheit der Befragten zu wenig über die NATO informiert gewesen sei - die Politik müsse das Projekt also besser erklären. (ICF2)